07.01.2023 Toulon - Saint-Mandrier-sur-Mer

Bei nicht ganz so viel Sonnenschein haben wir unseren Roller "gesattelt" und sind der Küste entlang nach Toulon, explizit nach Saint-Mandrier-sur-Mer, gefahren. Vorbei an l'Almanarre, Carqueiranne, Pradon, le Pradet über Mourillon nach Toulon Central. Vorbei auch an unzähligen Militärischen Einrichtungen und Sperrgebieten (Défense d'Entree, Proprietaire militaire etc.). Die Kaserne von Mourillon lag ebenfalls auf unserem Weg nach La Seyne-sur-Mer, Tamaris, Les Sablettes bis nach Saint-Mandrier-sur-Mer. Ganz an den äussersten Zipfel durften wir dann allerdings auch nicht - Zone Militaire (was denn sonst).

Toulon ist ja der grösste Militärhafen Frankreichs am Mittelmeer und entsprechend liegen auch einige Schiffe im Hafen, sind Ausbildungsstätten und andere streng geheime Einrichtungen vorhanden.
Auf unserem Weg nach Saint-Mandrier-sur-Mer haben uns ein paar Regentröpfchen - also nicht der Rede Wert - begrüsst. Am Hafen von Saint-Mandrier-sur-Mer haben wir unsere - fast schon obligaten Balisto-Riegel - verspeist und die idyllische Umgebung studiert. Auf dem Rückweg nach Toulon haben wir wahre Rostbeulen von abzufrackenden Kriegsschiffen gesehen und in der Ferne ihre Nachkommen. Zurück in Toulon hat unseren Weg ein über hundert Motorräder starker Corso - flankiert und eskortiert von Polizeifahrzeugen - gekreuzt. Schon mega eindrücklich, was wir da alles zu sehen bekamen und das Donnern der Motoren - fibriert jetzt noch nach.

Letztendlich haben wir einen tollen Tag, eine erlebnisreiche Ausfahrt, verbracht und sind gesund und trocken wieder im WoMo angekommen.

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08.01.2023 Giens - Regentag

Leider haben sich die Wetterprognosen bewahrheitet, denn es hat heute den ganzen Tag, mit kurzen Unterbrüchen, geregnet. Das heisst aber nicht, dass wir an so einem Tag untätig sind und nur auf der faulen Haut liegen - NEIN!

Wir haben die Zeit genutzt und Dinge (Kleider und andere Gegenstände) umsortiert oder weiter weggepackt weil sie nicht benötigt werden. Also meine Kochbücher zum Beispiel - müssen noch umplatziert werden. Dann die dicken Strickjacken und dicken Pullower, die wir bis jetzt nicht gebraucht haben, verstauen in der Garage. Die ganzen DVD's - benötigen wir nicht - weggepackt. Und so haben wir einiges an Platz gewonnen. Wir nennenn das "in unserer Sprache" Optimieren.

Am späteren Nachmittag haben wir dann noch eine Waschmaschine gefüllt und laufen lassen. Aber jedes mal, wenn es Zeit war (Waschmaschine fertig und Umsortieren in den Trockner) hat der Regen wieder eingesetzt - es war wie verhext. Beim zweiten Tumblergang und beim Holen der trockenen Wäsche mussten wir sogar unseren Schirm mitnehmen, weil der Regen partout nicht nachliess. Als dann alles fertig war und wir wieder im WoMo hat der Regen endlich aufgehört.

Während dem dann unser Z'Nacht in der Pfanne brutzelte (Curry-Reis mit Crevetten) hat es plötzlich ganz zaghaft an unserer Tür geklopft. Ein Camper (mit Zelt) hat uns nach heissem Wasser gefragt, weil er sein Rechaud vergessen hat. Natürlich für uns kein Problem. Wir haben ihm seine mitgebrachte Alu-Pfanne gerne gefüllt.

Nach dem Essen und dem Abwasch - übrigens einmal im Tag und immer abends - habe ich mich dem Büro und später dem Blog gewidmet und nachher noch etwas in meinem Buch gelesen. Rémy nutzte währenddessen die Zeit, berechnete den Ø Gasverbrauch oder suchte Infos betreffend dem ersetzten Überdruckventil. Dabei hat er festgestellt, dass dieses Ventil - auch "Boiler Entlüftungsventil" genannt - ein Schwachpunkt von Truma ist. Wir haben mit unserem Modell noch das Glück, dass das Ventil unter der Sitzbank gut zugänglich ist und dass das Wasser direkt unters WoMo geleitet wird. Bei anderen Modellen (z.B. Knaus) ist das Ganze im Doppelboden verbaut und erstens nicht so leicht zugänglich und zudem läuft das Wasser in den Doppelboden. Rémy schaute später noch alte Klassiker in Originalsprache auf seinem Tablet. Von Zeit zu Zeit wackelte dann jeweils das WoMo, wenn Rémy ab einer Szene lachen muss.

Gasverbrauch: Nach exakt 21 Tagen ist die erste von zwei Gasflaschen leer. Das heisst, wir haben in 21 Tagen 22 Liter Gas (GPL) verbraucht, was einem Tagesdurchschnitt von 1.04 Liter entspricht. Mit unseren festverbauten Flüssiggasflaschen, die wir an jeder Autogas-Tankstelle, füllen können, haben wir das Problem mit den verschiedenen Anschlüssen der "ausländischen" Gasflaschen nicht. So wenig haben wir noch nie verbraucht und wir haben trotzdem nie gefroren. Wir denken, dass unser kleiner Backofen, welcher bis jetzt oft zum Einsatz gekommen ist, massgeblich zum Gasverbrauch beigetragen hat.

09.01.2023 Giens im Sturm

Der gestrige Regentag hat die Luft gereinigt und der heutige starke Wind mit Böen bis 80 kmh hat alles verblasen, was noch am Himmel gestört hätte. Wir haben uns trotzdem nach Draussen gewagt und sind an die "Skyter-Bucht" gelaufen. Wahnsinn mit was für Geschwindigkeiten die Surver und Skyter über das Wasser rasen.

Ich musste mich richtig breitbeinig hinstellen, damit ich diese Aufnahme machen konnte.

Faszinierend war es trotzdem, diesen Leuten zuzuschauen.

Feststellen konnten wir dabei auch, dass alles "ältere Semester und Herren" waren, die diesem Sport hier frönen.

Der Sturm und seine Böen hat nicht nur für Freude gesorgt. Das aufblasbare Zelt unserer italienischen Nachbarin (vis à vis) mit hat unter den Böen stark gelitten. Sie ist mit Ihrem Renault Trafic (mit Aufstelldach) zusammen mit ihren Eltern weggefahren wodurch der Wind eine ungeschützte Angriffsfläche hatte, was er voll ausgenutzt hat. Rémy hat versucht, die Luft aus den Tragestreben zu lassen, was ihm aber nicht gelang. Ebenso war es ihm unmöglich, die einzige Zeltschnur, die lose rumflatterte irgendwo festzumachen. Die junge Dame war wohl etwas nachlässig, denn sie hatte bei Weitem nicht alle möglichen Festmachpunkte im Boden verankert und hat dafür Lehrgeld bezahlt.

Mittlerweile sind auf dem Campingplatz ca. 20 Camper und Wohnmobile und ein oder zwei verwegene Zelter. Man trifft also so Einiges. Vom behelfsmässig selbst verbauten Camper - hauptsache das Brett und Zubehör haben Platz - bis hin zum Wohnmobil, Teilintegriert oder Integriert. In unserer unmittelbaren Umgebung finden sich Luzerner, Zürcher, Italiener und ganz viele Deutsche.

11.01.2023 Sanary-sur-Mer

Von unserem letztjährigen "Wintertripp" wissen wir, dass jeweils am Mittwoch der ganz grosse Markt im Hafen von Sanary-sur-Mer stattfindet - von 8 bis 13 Uhr. Also hat heute ausnahmsweise wieder der Wecker geklingelt, damit wir frühzeitig aufbrechen konnten. Bei schönstem Wetter, allerdings noch etwas frisch, sind wir um 9.20 Uhr aufgebrochen. 40 Kilometer lagen vor uns. Der Küste entlang und quer durch Toulon nach Sanary-sur-Mer. Um 10.40 Uhr sind wir am Hafen angekommen, haben unseren Roller abgestellt und sind dann ganz gemütlich durch den riesigen Markt (650 Meter lang) flaniert. In der neuen Crépérie - wo das im Dezember 2021 explodierte Haus gestanden hatte - haben wir einen Espresso für €1.90, respektive €2 die Noisette für Rémy, genossen und die Vielfalt gestaunt. Neben kinderfaust grossen Trüffeln, Clementienen aus Korsika, allerlei frischem Gemüse und Früchten aus der Region und vor Ort hergestellten frischen Gerichten (Paëla, Elsässer Sauerkraut etc.) wurden jede Menge Kleider, Schuhe, Mützen, Schals, Handschuhe und Nippes sowie "Grümpel" angeboten.

Verpflegt haben wir uns wieder - wie bereits vor einigen Jahren im "Quai 16". Moules gratinées (1x) und je eine Soupe de Poisson. War wieder sehr lecker.

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12.01.2023 Hyères

Auf den heutigen Tag haben wir uns wieder besonders gefreut. "Le jardin de Saradam" hat seit Dienstagabend wieder geöffnet. Saradam ist übrigens eine Kombination zwischen dem Namen seiner Tochter (Sarah) und seinem Sohn (Adam). Noch kurz vorher angerufen, ob wir unseren Roller auf dem Trottoir vor dem Restaurant abstellen dürfen, was bejat wurde. Auf gehts. Punkt 12 Uhr hatten wir unseren Roller am Rand des Gehweges abgestellt, abgeschlossen und waren in den letzten Zügen uns für den Restaurantbesuch fertig zu machen, als zwei Gendarme vorbei spazierten. Der ältere der Beiden meinte, dass wir hier nicht parken dürfen, das werde mit einer Busse belegt und hat uns auf einen weiter entfernten (übrigens ständig überfüllten) Rollerparkplatz verwiesen. Rémy hat den Herrn dann darauf aufmerksam gemacht, dass ja bereits ein Roller da steht. Der Ältere hat den Kopf geschüttelt und der jüngere hat dann genickt, wir durften also bleiben.

Wir waren die Ersten zur Mittagszeit und der Patron des Restaurants hat uns fast überschwenglich begrüsst. Die Karte benötigten wir nicht. Couscous (wir lieben es Beide) haben wir bestellt mit Poulet, Merguezes und Bouletten. So lecker !! Und während wir auf unser Essen warteten kam der Patron immer wieder vorbei und hat uns aus seinem Leben erzählt. In jungen Jahren war er Boxer (sieht man an seiner Nase) und hat während vier Monaten in einem Club ausserhalb Pattaya trainiert. Nachher war er im Nachtzug via Bankok erst nach Kambodscha und nachher nach Malaysia, Sumatra, Jakarta nach Osttimor unterwegs. Zurück in Frankreich Hyères - La Capte genau - hat er als "Tellerwäscher" im Hotel IBIS angefangen und als der Chef sah, wie fleissig und genau er arbeitet, hat er ihn zum "Beach-Boy" befördert. Heute ist er 49 Jahre alt, betreibt seit 23 Jahren dieses Restaurant und hat zwei erwachsene Kinder.

Mittlerweile hat sich das Restaurant gefüllt und kein Tisch ist mehr frei. Seine Frau und sein Sohn, der im Service unterstützt, sind inzwischen auch eingetroffen.
Auch nach diesem feinen Couscous mit Extranachschlag (2 Merguezes) stellt sich kein Völlegefühl ein.

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13.01.2023 Giens

Die für heute geplante Tour nach der Ile de Porquerolles haben wir nicht gemacht, weil das Wetter nicht mitgespielt hat, das heisst die Sonne hat uns versetzt. Also haben wir unseren Roller geschnappt und die Umgebung von Hyères ausgekundschaftet. Auch auf der Suche nach einem Schuhgeschäft (Halle aux chaussures oder so). Google Maps war nicht sehr hilfreich und so haben wir die grossen Einkaufszentren in Hyères angefahren und dann erfahren, dass es in "La Garde" einen "Grand Var" geben soll, der sicher Schuhe hat.
Also haben wir dieses Einkaufszentrum angefahren und waren mehr als verblüfft. Über 120 Shops sind in drei riesen grossen Häuseren untergebracht, wovon der "Printemps" das grösste Geschäft ist. Hier wurden wir dann allerdings nicht fündig - also schon - aber nicht in einer normalen Preisklasse. Wo Hugo Boss, Calvin Klein und andere nahmhafte Produzenten anzutreffen sind, gib es auch keine "normalen" Schuhe. Nach nahezu einer Stunde "rumtäppelen" haben wir total erschlagen den Rückweg unter die Räder genommen.